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Wesen

Dasen's Tuska und Dasen's Duna

Intelligenz und Lernfähigkeit

Der Ungarische Vorstehhund hat eine sehr ausgeprägte, schnelle Auffassungsgabe, weshalb die Ausbildung schon sehr früh im Spiel beginnen sollte.
Was er schon als Welpe im Spiel erlernt, braucht später nicht mühsam anerzogen zu werden. Schon der Welpe verweist seinem Herren alles, was diesen interessieren könnte, aber auch sehr deutlich alles, was ihm neu und fremd ist.

Man sollte ihm genügend Gelegenheit geben, seine Neugier zu befriedigen, auch um daraus abzuleiten, was in Zukunft für ihn und damit für seinen Herrn interessant und wichtig ist.
Dies ist auch von vorneherein die beste Methode, jeder Ängstlichkeit oder Scheu vorzubeugen. Sie beinhaltet auch die Heranführung an städtische Verkehrsgewohnheiten, Menschenansammlungen, Autoverkehr, Nahverkehrsmittel u.ä.. 

Auf diese Weise kann auch seine sehr gute Kombinationsfähigkeit ausgenutzt und gefördert werden, beispielsweise bezüglich der Angewohnheiten seines Führers oder z. B. im jagdlichen Bereich das Procedere von Abdocken und Anlegen von Schweißhalsung bzw. Schweißriemen.
Der Ungarische Vorstehhund ist nicht nachtragend. Er besitzt jedoch ein gutes Erinnerungsvermögen, weshalb außergewöhnliche gute wie schlechte Erfahrungen teilweise lebenslänglich vermerkt werden.
Eine Hundeausbildung ist ohne Druck erfolgreich. Der Ungarische Vorstehhund vermerkt sehr positiv, wenn nach Abschluß einer intensiv absolvierten Arbeitslektion Lob gespendet wird oder eine spielerische Pause folgt.

Schärfe

Der Ungarische Vorstehhund verfügt von seiner Erbanlage her über ausreichende Anlagen zu Wildschärfe wie auch zu einer gewissen Schärfe im Rahmen seiner Beschützereigenschaft.
Möchte man zur persönlichen Verteidigung einen ausgesprochen scharfen Hund, so gibt es hierfür sicherlich besser geeignete Hunderassen. Was jedoch an Schärfe im jagdlichen Gebrauch oder als Beschützer für häusliche Verhältnisse gebraucht wird, läßt sich schon früh fördern.
Auch ein Ungarischer Vorstehhund muß im Rahmen seiner Ausbildung durch Lob wie durch Strafe geführt werden. Hierbei ist allerdings Vorsicht am Platz, was aber aufgrund seiner ausgeprägten Lernfähigkeit kein Problem darstellt.
Es paßt jedoch nicht zu seiner ausgeprägten Kontaktfähigkeit, wenn er durch unachtsames Schlagen mit der Hand im wahrsten Sinne des Wortes handscheu, ausbildungs- und führerscheu gemacht wird.
Der Ungarische Vorstehhund verfügt über ein sehr gutes Gehör.
Es ist deshalb bei konsequenter Ausbildung möglich, ihn fast geräuschlos durch Mimik und Gestik zu führen. Man kann ihn durchaus im Flüsterton schimpfen, und er wird entsprechend reagieren.
Bei gebührender Berücksichtigung der geschilderten Eigenarten ist es praktisch unmöglich, einen Ungarischen Vorstehhund ohne Erfolg und Freude zu führen. Beides ist jedoch Sinn und Zweck der Haltung und Führung einer jagdlich gezüchteten Hunderasse.
Beim Kauf eines Hundes sollte man sich nicht durch die Anmut der "niedlichen" Welpen beeinflussen lassen, sondern stets bewußt sein, daß man ein Hundeleben lang täglich Verantwortung zu übernehmen hat.

Ausgeprägte Sensibilität

Der Ungarische Vorstehhund ist empfindlich gegenüber jedweder Art von grober Behandlung, grobem Zwang oder Schlägen.
Er fordert von seinem Herrn und Ausbilder nicht Härte, sondern deutliche Führungshinweise und Konsequenz in Verständnis und Ausbildung.

Temperament

Zu seinem ausgesprochen liebenswürdigem Charakter besitzt der Ungarische Vorstehhund ein lebhaftes Temperament, verbunden mit einer angeborenen Fröhlichkeit wie Anhänglichkeit.
Dies zeigt sich deutlich bei der Begrüßung, auch wenn die Trennung von seinem Herrn und Führer nur wenige Minuten gedauert hat. Er zeigt hierbei ein ausgesprochenes körperliches Kontaktbedürfnis, das manchmal fast etwas aufdringlich wirken kann.
Er hat ein großes Bewegungs- und Laufbedürfnis mit großer Ausdauer, weshalb er kein Typ ist, der ohne ausreichende Bewegung den ganzen Tag ruhig an seinem Platz gehalten werden kann.
Der Ungarische Vorstehhund ist sehr intelligent, neugierig und lernwillig. Er will als Partner verstanden sein, der alles mitmachen und miterleben will.
Diese Eigenart kann etwas lästig sein. Sie hat jedoch nichts, wie manchmal fälschlicherweise behauptet, mit Nervosität zu tun.

Sein Verhalten gegenüber Führer und im "Familienzwinger"

Der Ungarische Vorstehhund besitzt einen angewölften Gehorsam und bei entsprechender Zuwendung schließt er sich seinem Führer bedingungslos an. Wird mit ihm gearbeitet, wird er beschäftigt, so macht ihn bei Aufzucht und Ausbildung seine Unterordnungsbereitschaft lernwillig und leichtführig.
Die Familie seines Herrn ist auch seine Familie. Er ist in diesem Rahmen auch fremden Personen gegenüber freundlich, dennoch werden Fremde "gemeldet", eventuelle Eindringlinge energisch gestellt. Seiner Familie, insbesondere Kindern gegenüber, zeigt er deutlichen Bewacher- und Besitzerinstinkt. Kindern gegenüber zeigen Rüden gern die Rangfolge.
Auch der Ungarische Vorstehhund ist kein "Spielhund" und läßt sich von Kindern nicht schlagen bzw. drangsalieren.
Um seine angewölften Eigenschaften voll zu entwickeln, braucht er intensiven Rudel- und Familienkontakt bzw. Familienanschluß.
Insbesondere in der Aufzucht- und Ausbildungsphase ist er nicht gerne allein.
Wird er einzeln mit zu wenig Familienanschluß im Zwinger gehalten, so ist er nicht in der Lage, seine positiven Eigenschaften zu entwickeln.
Dies kann sich zu deutlichen Verhaltensstörungen entwickeln, wie Rutenklemmen, Scheue zu Menschen, Kläffen u.ä. (meist werden Zwingerhunde dieser Rasse Spätentwickler).